Impuls zum Sonntag 17. Mai 2020

Impuls zum Sonntag 17. Mai 2020

Floristik und Kirchendekoration: Annemarie Finger, Sigristin

Eröffnung mit dem Danklied 233: Nun danket alle Gott

Liedtext 233:

 

«Unser tägliches Brot gib uns heute» (Mt 6,11)

 

Das Unservater ist so etwas wie der kleinste gemeinsame Nenner des Christentums. Jede der vielen Konfessionen kennt und betet das Gebet. Seine vierte Bitte hat in dieser ausserordentlichen Zeit, in der wir uns befinden, eine unglaubliche Aktualität erhalten.

In der Bitte um das tägliche Brot spiegelt sich die Situation der meisten Menschen zur Zeit Jesu. Sie lebten unter schwierigsten Bedingungen. Sie mussten von Tag zu Tag um das Nötigste kämpfen und dafür sorgen, dass ihre Familie ernährt ist. Langfristige Planungen waren nicht möglich, die Zukunft war zu ungewiss. Brot ist ein Grundnahrungsmittel. Brot macht satt. Es ist kein Luxusgut. Wenn wir für das tägliche Brot bitten, bitten wir dafür, dass Gott uns mit dem Nötigsten versorgt.

Wir leben derzeit in einer ungewissen Zeit. Wir wissen nicht, wann diese Krise überstanden ist. Wann sich die Wirtschaft erholen wird, ist noch kaum abzuschätzen. Viele sind durch den Stillstand in finanzielle Nöte geraten, mussten sich verschulden oder sie stehen gar vor dem Nichts.

Dazu kommt die Sorge um unsere Gesundheit und um die unserer Nächsten. Wir wissen nicht, kommt noch eine zweite oder eine dritte Welle. Wann können wir wieder verlässlich planen? Wann wieder mit anderen Menschen unbeschwert zusammen sein und sie in den Arm nehmen? Oder ein rauschendes Fest feiern? Wir leben von Tag zu Tag. Prognosen sind schwierig und ändern sich laufend.

In dieser Situation um das tägliche Brot zu bitten, heisst, Gott zu bitten, dass wir das erhalten, was wir nötig haben. Gerade jetzt, gerade hier, wo wir sind. Was brauchen wir, damit wir diese Zeit durchstehen? Wissen wir das? Vielleicht ist es gar nicht so klar. Jesus hat uns aber zugesagt: «Euer Vater weiss, was ihr braucht, noch ehe ihr ihn bittet.» (Mt 6,8)

Die Bitte um das tägliche Brot macht uns noch auf etwas aufmerksam: Wir beten «Unser tägliches Brot gib uns heute.» Unser! Das Gebet weist von uns weg auf die Gemeinschaft, in der wir stehen. Auf eine Gemeinschaft, die Verantwortung füreinander übernimmt und sich gegenseitig aushilft, wenn es am Nötigsten fehlt.

Die Corona-Krise zeigt uns in aller Deutlichkeit auf, wie vernetzt unsere Welt ist und wie sehr wir aufeinander angewiesen sind und voneinander abhängen. Nicht nur lokal, sondern national und global. Als Einzelpersonen können wir dem Virus nicht Einhalt gebieten. Alle müssen am selben Strang ziehen, damit wir ihn eindämmen können. Es braucht solidarisches Handeln. Dieses beginnt, dass wir möglichst zuhause bleiben und auf Gottesdienste und Musikfestivals verzichten. Und sie geht bis hin, dass wir jemandem in Not aufhelfen und Brot teilen.

Ich wünsche Ihnen viel Geduld und Ausdauer im Gebet und im Handeln.

Herzliche Grüsse

Matthias Felder, Vikar

 

 

Zwischenmusik gespielt von M. v. Niederhäusern: O Müetti

Liedtext von Walter Hofer: O Müetti 

Lied 247: Grosser Gott wir loben dich

Liedtext  247

Orgel-Kuckuck von Frauke Mekelburg, gespielt von M. v. Niederhäusern

Justistaler Bärgjutz nach Adolf Stähli gespielt von  M. v. Niederhäusern

 

Weitere Gottesdienstmusik und Trauermusik: 

http://www.markus-aellig.ch/fu08/subpage_22_corona.html

 

Andachten und Gottesdienste zum Lesen: 

http://www.ref-sg.ch/zusammenhalten.html

 

Predigten zum Hören: 

http://www.radiopredigt.ch oder http://www.kibeo.ch/

 

Ganze Gottesdienste: 

https://www.srf.ch/play/tv/sendung/gottesdienst?id=c63c57c5-e500-0001-9e1f-17701f10133a

 

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